Wir alle tun es jedes Jahr wieder und überlegen uns Neujahrsvorsätze für das kommende Jahr. Aber sind wir einmal ehrlich zu uns selbst, wie viele setzen wir dann davon wirklich in die Tat um? Wir geben euch Tipps, wie ihr euch realistischere Ziele stecken könnt und es schafft, diese auch zu erreichen!
Jedes Jahr die gleichen Punkte auf der Liste
Im privaten Bereich unterscheiden sich die Neujahrsvorsatz-Listen vom einen zum anderen Jahr kaum: 5 Kilo abnehmen, endlich ordentlicher werden, weniger Alkohol trinken, mit dem Rauchen aufhören, mehr Sport machen, sich gesünder ernähren, das Smartphone weniger verwenden, wenn andere anwesend sind, sich verlieben, mehr Zeit mit der Familie verbringen, weniger Geld ausgeben, etwas Neues lernen, organisierter werden, mehr Gutes tun… das alles steht da immer wieder oben und die Liste ist endlos. Umso frustrierender ist es, wenn dann 2 Monate später alles wieder vergessen und nichts davon erreicht ist.
Eine Studie der Universität von Scranton belegt, dass nur 8 Prozent der Vorsätze wirklich erreicht werden. Das ist die traurige Wahrheit und motiviert nicht unbedingt dazu, sich wieder neue Ziele zu stecken. Es gibt jedoch auch gute Gründe, warum das so ist, die wir dir gleich verraten werden!
Neujahrsvorsätze für den beruflichen Bereich
Natürlich steckt man sich nicht nur im privaten Bereich Ziele, sondern kann die Neujahrsvorsätze auch problemlos auf das berufliche Weiterkommen ausweiten. Häufige Vorsätze dabei sind etwa eine Beförderung zu erreichen, sich endlich zu trauen mehr Gehalt zu verlangen oder eine Weiterbildung zu beginnen. Das sind alles sehr konkrete Vorsätze und das ist ja nichts Schlechtes. Sie sind gut messbar und Ende des kommenden Jahres weiß man, ob man sie erreicht hat oder nicht.
Dennoch empfiehlt es sich auch Vorsätze zu wählen, die nicht immer nur an konkrete Ereignisse anknüpfen, sondern das eigene Verhalten gänzlich unter die Lupe nehmen. Wir geben dir ein paar Beispiele für Neujahrsvorsätze, die in diese Richtung gehen:
1. Triff deine Entscheidungen bewusst
2. Lerne „Nein“ zu sagen, wenn du etwas nicht möchtest
3. Stelle dich Herausforderungen, vor denen du dich bisher immer gedrückt hast
4. Finde deine persönliche Balance zwischen On- und Offline
5. Achte darauf nicht auf der Stelle zu treten
Vielleicht erkennst du beim Formulieren deiner Neujahrsvorsätze auch, dass du schon seit langem auf der Stelle trittst und es in deinem Beruf nur noch Aufgaben gibt, vor denen du dich am liebsten drücken würdest. Wenn nichts mehr deine berufliche Situation retten kann, dann ist vielleicht ein Neustart notwendig. Hier kannst du nachlesen, wie der perfekte Neustart gelingt oder dich durch unsere über 5.500 Videointerviews auf whatchado klicken!
Ziele mit langfristiger Wirkung
Wichtig ist es, dass deine Vorsätze nicht nur für 2 Wochen gelten, sondern Ziele mit langfristiger Wirkung verfolgen. Notiere dir zu den Vorsätzen, die du für dich wählst, jeweils konkrete Beispiele, wie du sie umsetzen könntest und im Nachhinein dann umgesetzt hast. Willst du deine Online-Offline-Balance finden, lege dir Zeiten fest, an denen du nicht aufs Handy schaust, beispielsweise während eines Gesprächs, beim Abendessen oder nach 20 Uhr. Schreibe nieder, welcher unangenehmen Aufgabe du dich gestellt hast und wieso du das früher nicht getan hättest oder in welchem konkreten Fall du bewusst „Nein“ gesagt hast.
Es geht darum dein Verhalten ganzheitlich zu ändern und längerfristig gesehen schlechte Gewohnheiten abzulegen. Die eigenen Vorsätze können nicht dadurch erreicht werden, dass man einmal nach mehr Gehalt verlangt, die Anfrage vom Chef zurück gewiesen wird und man sich fortan wieder ein halbes Jahr nicht zu fragen traut oder man einen Auftrag ablehnt, den man nicht machen wollte. Es geht vielmehr darum auch etwas zu riskieren, sich neuen Aufgaben und Herausforderungen zu stellen, die man sich früher vielleicht gar nicht zugetraut hätte. Die Veränderung muss auf ganzer Ebene stattfinden und nachhaltig wirken.
Einer der Gründe, warum viele ihre Neujahrsvorsätze nicht erreichen, ist, dass diese in den meisten Fällen unrealistisch sind oder schnell wieder in Vergessenheit geraten. Darum geben wir euch Tipps, wie ihr es schaffen könnt, im kommenden Jahr endlich mit voller Energie durchzustarten!
1. Schritt für Schritt zum Ziel
Überlege dir gut, welche und wie viele Neujahrsvorsätze du umsetzen möchtest. Häufig macht man hierbei den Fehler sich zu viele Vorsätze zu nehmen und seine persönlichen Ziele zu hoch zu stecken. Das Ergebnis davon ist, dass du mit hoher Wahrscheinlichkeit keinen oder kaum Vorsätze davon umsetzen kannst, dadurch frustriert bist und schnell aufgibst.
Die Faustregel lautet sich maximal 3 Vorsätze für das gesamte Jahr zu suchen, die man auch wirklich ernsthaft umsetzen möchte. Wichtig: Passe bei der Formulierung auf, dass diese auch realistisch sind! Wenn du seit Jahren keinen Kilo abgenommen hast, ist es utopisch zu glauben, dieses Jahr 5 Kilo abspecken zu können. Wenn du von Natur aus ein unordentlicher Mensch bist, dann nehme dir nicht vor, ab jetzt eine blitzblank aufgeräumte Wohnung zu haben. Die Lösung liegt in den Kompromissen: Fange klein an, nehme dir nur 2 Kilo vor statt 5 oder dass du zumindest immer gleich die Küche nach dem Kochen aufräumst, anstatt gleich die ganze Wohnung.
2. Suche dir Verbündete
Wie wir wissen, ist alles gleich viel einfacher wenn man sich Verbündete sucht. Also erzähle möglichst vielen von deinen Vorsätzen und umgebe dich mit Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen. Dann könnt ihr euch gegenseitig motivieren und eure Erfolge und Misserfolge untereinander austauschen. Du kannst auch einen eigenen Blog über das Erreichen deiner Vorsätze starten und kontinuierlich über deine Erfolge berichten.
3. Berichte anderen regelmäßig über deine Erfolge
Tatsächlich motiviert es einen enorm, wenn andere die eigenen Fortschritte verfolgen und man diese Personen nicht enttäuschen will. Bei Versagen kommt dann das Prinzip der „sozialen Sanktion“ ins Spiel, das man grundsätzlich gerne vermeidet. Das führt dazu, dass man sich in den meisten Fällen noch mehr anstrengt die Vorsätze zu erreichen. Probier’ es aus! Du wirst überrascht sein, wie gut es funktioniert!
4. Notiere dir deine Vorsätze und platziere sie passend
Es kann auch hilfreich sein, sich die eigenen Neujahrsvorsätze zu notieren und mit kleinen Merk-Zettelchen auf ausgewählte Stellen zu positionieren. An die Haustüre zum Beispiel ein: „Wie wär’s mit Laufen gehen?“, auf das Lesezeichen im Buch „Wolltest du nicht früher schlafen gehen, um morgen fit in den Tag zu starten?“ oder an die Kühlschranktür ein „Hast du wirklich noch Hunger oder ist dir nur langweilig?“. Wichtig dabei ist, dass man die Zettel jede Woche austauscht und auch ihre Position verändert. Das menschliche Gehirn gewöhnt sich nämlich erstaunlich schnell an diese Zettel und übersieht sie recht bald, da sie als Teil der „Einrichtung“ wahrgenommen werden.
5. Mache den Halbjahres-Check
Ein weiterer guter Tipp ist, dir einen Stichtag festzulegen an dem du überprüfst wie weit du mit der Umsetzung deiner Neujahrsvorsätze schon gekommen bist. Ziehe eine Zwischenbilanz für dich selbst und passe deine Vorsätze gegebenenfalls an. Dabei geht es jedoch nicht darum das Ziel runterzuschrauben, da du es ohnehin unmöglich noch erreichen kannst. Sondern vielmehr darum zu hinterfragen, ob der Vorsatz, den du dir zum Jahresanfang gestellt hast, überhaupt noch in dieser Form Sinn für dich macht? Manchmal verändern sich unsere Ziele im Laufe der Zeit und das ist auch gut so.
Du solltest dir unbedingt die Möglichkeit offen zu lassen, deine Vorsätze anzupassen oder diese umzuformulieren. Schließlich geht es darum am Ende des Jahres auf ein glückliches und erfolgreiches Jahr zurückblicken zu können. Da bringt es nichts starr an Zielen festzuhalten, die so vielleicht gar keinen Sinn mehr machen. Merke dir: Nichts ist in Stein gemeißelt und es ist in Ordnung seine Ziele neu abzustecken!
Ein kleiner Tipp zum Schluss
Formuliere deine Neujahrsvorsätze positiv! Untersuchungen von Marieke Adriaanse von der Universität in Utrecht haben ergeben, dass Verbote und Vermeidungsvorsätze genau das Gegenteil zur Folge haben! Der sogenannte „Ironie-Effekt“ bewirkt, dass wir genau das tun, was wir eigentlich vermeiden wollten. Also lieber positiv formulieren und dadurch das eigene Gehirn austricksen!
Wir wünschen dir viel Erfolg beim Einhalten deiner Vorsätze und denke daran, immer einen Schritt nach dem anderen zu gehen!
Guten Rutsch und einen motivierten Start ins neue Jahr,
wünscht dir dein whatchado-Team